
Keine gesunde Ernährung ohne gesunde Zähne: Zahnersatz als Schlüssel zur Vitalität
Mehr lesen- Mangelernährung
- Gefahren weicher Kost
- Symptome & Ursachen
- Festsitzender Zahnersatz
- Ernährungstipps
- Mahlzeitenplanung
- Mangel vermeiden
- FAQs
Dauerhafter Zahnverlust führt trotz bester Ernährungstipps unweigerlich zu Mangelernährung. Obwohl eine kluge Lebensmittelauswahl kurzfristig Abhilfe schaffen kann, zeigt sich in der Praxis: Eine dauerhaft gesunde Ernährung ist ohne Zähne nicht möglich. Erfahren Sie, warum fehlende Zähne ein anhaltendes Gesundheitsrisiko darstellen.
Auf einen Blick
Was sich bei der Ernährung nach Zahnverlust verändert
- Wichtige Lebensmittel wie Rohkost, Vollkorn und Nüsse werden gemieden
- Weiche, oft nährstoffarme Speisen ersetzen gesunde Kost
- Kauen und Einspeicheln funktionieren kaum noch richtig
- Viele Betroffene nehmen zu wenig Eiweiß, Vitamine und Eisen zu sich
- Risiko für Mangelernährung und Gewichtsverlust steigt deutlich
Folgen für Gesundheit und Lebensqualität
- Muskelkraft und Immunabwehr nehmen spürbar ab
- Ständige Erschöpfung, Antriebslosigkeit und Infektanfälligkeit
- Schlechter heilende Wunden und langsamere Regeneration
- Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen
- Genuss am Essen und Lebensfreude gehen verloren
Was wirklich hilft – die richtigen Lösungen
- Zahnersatz (z. B. Implantate) stellt die Kau- und Essfunktion wieder her
- Endlich wieder Rohkost und alle Nährstoffe genießen
- Individuelle Ernährungsberatung für die Umstellungsphase nutzen
- Schonende Zubereitungsmöglichkeiten clever einsetzen
- Regelmäßige Kontrolle durch Zahnarzt und Arzt zur Gesundheitsvorsorge
Zahnverlust führt häufig zu Mangelernährung, weil essenzielle Lebensmittel wie Rohkost, Vollkornprodukte, Fleisch und Nüsse nicht mehr ausreichend gekaut und deswegen gemieden werden. Dies begünstigt gravierende Nährstoffdefizite – insbesondere einen Mangel an Proteinen, Eisen, Vitamin B12 und Ballaststoffen. Daraus resultieren häufig eine Schwächung des Immunsystems und der Muskulatur sowie ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen und unfreiwilligen Gewichtsverlust. Besonders ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen und Menschen mit zahnlosem Kiefer sind betroffen. Die einzig wirksame Lösung ist der Ersatz fehlender Zähne durch festsitzenden Zahnersatz oder Implantate. Nur so kann die Kaufunktion vollständig wiederhergestellt werden – und eine gesunde, abwechslungsreiche Ernährung sowie die Lebensqualität bleiben erhalten.

Warum Zahnverlust zu Mangelernährung führen kann
Wer nicht mehr richtig kauen kann, ändert sein Essverhalten – meist ungewollt und unbewusst. Das, was im Alltag auf dem Teller landet, ist oft weich, schnell verfügbar, aber selten nährstoffreich. Diese schleichende Veränderung der Ernährungsgewohnheiten kann zu schwerwiegenden Mangelerscheinungen und Gesundheitsproblemen führen.
Fehlende Zähne – so entstehen Verdauungsprobleme
Das Kauen ist der erste und wichtigste Schritt der Verdauung. Ohne ausreichende Zerkleinerung der Nahrung im Mund müssen Magen und Darm Schwerstarbeit leisten. Diese Überforderung führt dazu, dass viele Nährstoffe nicht optimal aufgenommen werden können, selbst wenn gesunde Lebensmittel gegessen werden.
Verdauungsprobleme durch unzureichendes Kauen
- Unvollständige Zerkleinerung führt zu größeren Nahrungspartikeln
- Reduzierte Speichelproduktion verschlechtert die Vorverdauung
- Magen muss länger und intensiver arbeiten
- Dünndarm kann Nährstoffe schlechter extrahieren
- Häufige Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Völlegefühl
- Verlangsamte Magenentleerung mit Unwohlsein
- Erhöhtes Risiko für Verschlucken oder Aspirationspneumonie
Psychosoziale Faktoren beeinflussen Essverhalten
Zahnlosigkeit beeinträchtigt nicht nur die Nahrungsaufnahme, sondern auch die Einstellung zum Essen. Scham, Angst und soziale Isolation können zu emotional geprägtem Essverhalten führen, was die Nährstoffversorgung zusätzlich verschlechtert. Viele Betroffene entwickeln dadurch eine gestörte Beziehung zum Essen.
Emotionale und soziale Einflussfaktoren
- Vermeidung gesellschaftlicher Mahlzeiten aus Scham
- Stress und Angst beim Essen führen zu hastiger Nahrungsaufnahme
- Depression kann Appetit und Motivation zum Kochen reduzieren
- Soziale Isolation verstärkt ungesunde Essgewohnheiten
- Verlust der Kochfreude durch eingeschränkte Lebensmittelauswahl
- Emotionales Essen mit übermäßigem Süßwarenkonsum
- Unregelmäßige Mahlzeiten durch veränderte Tagesstruktur

Weiche Kost:
Die unterschätzte Gefahr bei fehlenden Zähnen
Viele Menschen mit Zahnproblemen greifen instinktiv zu weichen Lebensmitteln, ohne deren Nährwert zu hinterfragen. Diese gut gemeinten Ernährungsumstellungen können jedoch zu schwerwiegenden Nährstoffdefiziten führen und langfristig mehr schaden als helfen. Die häufigsten Ernährungsfehler entstehen aus Unwissen über gesunde Alternativen.
Die Kohlenhydrat-Zucker-Falle
Weiche Lebensmittel sind oft reich an einfachen Kohlenhydraten und Zucker, aber arm an Proteinen und wichtigen Mikronährstoffen. Diese „soft food“-Diät führt zu Blutzuckerschwankungen, Gewichtszunahme und chronischen Entzündungen. Besonders problematisch ist der Ersatz vollwertiger Mahlzeiten durch süße Snacks.
Problematische weiche Standardkost
- Toast mit Marmelade statt proteinreichem Frühstück
- Pudding, Joghurt mit Zucker, süße Getränke als Hauptnahrung
- Kartoffelbrei mit Butter statt nährstoffreicher Gemüsevarianten
- Fertigsuppen mit hohem Salzgehalt und Zusatzstoffen
- Cornflakes mit Milch statt ballaststoffreicher Vollkornalternativen
- Säfte statt ganzer Früchte mit wichtigen Ballaststoffen
- Weißbrot statt vollwertiger Getreidealternativen
Nährstoffdefizite durch einseitige Lebensmittelauswahl
Der Verzicht auf „schwer kaubare“ Lebensmittel bedeutet oft den Verzicht auf die nährstoffreichsten Nahrungsmittel. Rohes Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse und mageres Fleisch werden gemieden – genau die Lebensmittel, die essenzielle Vitamine, Mineralstoffe und Proteine liefern.
Häufig gemiedene nährstoffreiche Lebensmittel
- Rohes Gemüse mit wichtigen Enzymen und Vitaminen
- Vollkornprodukte mit Ballaststoffen und B-Vitaminen
- Nüsse und Samen mit gesunden Fetten und Proteinen
- Mageres Fleisch als wichtige Proteinquelle
- Harte Käsesorten mit Kalzium und Protein
- Äpfel und anderes hartes Obst mit Ballaststoffen
- Hülsenfrüchte als pflanzliche Proteinquelle

Nährstoffmangel:
Symptome, Ursachen und was jetzt hilf
Menschen ohne Zähne entwickeln charakteristische Mangelerscheinungen, die oft erst spät erkannt werden. Diese Defizite entstehen schleichend und können schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, da sich altersbedingte Veränderungen und ernährungsbedingte Mängel gegenseitig verstärken.
Die häufigsten Nährstoffdefizite bei Zahnlosigkeit
Proteinmangel steht an erster Stelle der ernährungsbedingten Probleme bei zahnlosen Menschen. Fleisch, Fisch und andere proteinreiche Lebensmittel werden gemieden, was zu Muskelschwäche und schlechter Wundheilung führt. Parallel entstehen Vitamin- und Mineralstoffmängel mit weitreichenden Folgen.
Kritische Nährstoffdefizite und ihre Symptome
- Proteinmangel: Muskelschwäche, schlechte Wundheilung, Haarausfall, Ödeme
- Eisenmangel: Müdigkeit, Antriebslosigkeit, blasse Haut, brüchige Nägel
- Vitamin B12-Mangel: Nervenschäden, Gedächtnisprobleme, Anämie
- Vitamin D-Mangel: Knochenschwäche, erhöhte Infektanfälligkeit
- Kalziummangel: Osteoporose, Krämpfe, Zahnprobleme
- Ballaststoffmangel: Verdauungsprobleme, erhöhtes Diabetesrisiko
- Omega-3-Fettsäuren-Mangel: Entzündungen, Herz-Kreislauf-Probleme
Langzeitfolgen unbehandelter Mangelernährung
Unerkannte Nährstoffdefizite können zu irreversiblen Gesundheitsschäden führen. Besonders das Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System und das Nervensystem leiden unter chronischer Unterversorgung. Die Lebenserwartung kann sich verkürzen, und die Lebensqualität nimmt erheblich ab.
Schwerwiegende Folgen chronischer Mangelernährung
- Sarkopenie (Muskelschwund) mit erhöhtem Sturzrisiko
- Immunschwäche mit häufigen Infektionen
- Kognitive Beeinträchtigungen bis hin zur Demenz
- Osteoporose mit Knochenbrüchen
- Anämie mit chronischer Schwäche
- Wundheilungsstörungen und schlechte Prognose bei Operationen
- Erhöhte Sterblichkeit bei akuten Erkrankungen
- Beschleunigte Alterungsprozesse

Vitamin-D für starke Knochen
“Vitamin D ist für den Knochenstoffwechsel und die Einheilung von Zahnimplantaten besonders wichtig. Ein Vitamin-D-Mangel erhöht das Risiko für Probleme beim Knochenaufbau und beeinträchtigt die Stabilität von Implantaten. Deshalb empfehlen wir unseren Implantatpatienten immer einen aktuellen Vitamin-D-Test”
informiert Zahnarzt Sven Schwenke De Wall, PODBI344 in Hannover
Auch die DGZMK (Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde e.V.) empfiehlt in einer Leitlinie, bei Patienten vor einem Implantat den Vitamin-D-Spiegel zu prüfen und bei Bedarf auszugleichen. Ziel ist, mit einer guten Vitamin-D-Versorgung die Kieferknochen zu stärken und den langfristigen Erfolg von Zahnimplantaten zu sichern. Die Empfehlungen richten sich an Zahnärzte, um eine bestmögliche Behandlung zu gewährleisten – für gesunde, feste Zähne bis ins Alter.
[Quelle: S3-Leitlinie Relevanz der Vitamin D Substitution auf den Kieferknochenstoffwechsel – Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), 2024]

Festsitzender Zahnersatz ist die Brücke zu einer gesunden Ernährung
Ein festsitzender Zahnersatz bietet lebensverändernde Vorteile für Menschen mit Zahnverlust. Er ersetzt nicht nur fehlende Zähne, sondern stellt auch die Möglichkeit wieder her, alle wichtigen Lebensmittel zu genießen. Das schafft die Grundlage für eine ausgewogene, gesunde und genussvolle Ernährung – ohne Einschränkungen beim Kauen, ohne Angst vor Druckstellen und mit sicherem Gefühl beim Sprechen und Lachen.
Vorteile von festsitzendem Zahnersatz
- Sicheres Kauen und Beißen, auch bei Rohkost, Vollkorn, Fleisch oder knackigem Obst
- Kein Verrutschen wie bei Prothesen – maximale Stabilität im Alltag
- Erhaltung der natürlichen Aussprache und Mimik
- Unterstützung der Verdauung durch gründliches Kauen
- Reduzierung des Risikos für Mangelernährung
- Höheres Selbstbewusstsein und Lebensqualität durch festen Biss
- Leichtere Pflege als herausnehmbare Prothesen
Mit festem Zahnersatz genießen Sie wieder alle Nährstoffe, die Ihr Körper für Gesundheit, Energie und Wohlbefinden braucht.
Informationen zu festem Zahnersatz und festen Zähnen an einem Tag finden Sie in unserer Themenwelt: Der Weg zu festen Zähnen

Schadensbegrenzung:
Ernährungstipps als Überbrückung
Während die Probleme der Zahnlosigkeit langfristig nur durch Zahnersatz lösbar sind, können optimierte Ernährungsstrategien die schlimmsten Mangelerscheinungen kurzfristig abmildern. Diese Maßnahmen sind jedoch nur Schadensbegrenzung – sie können die physiologischen Nachteile fehlender Zähne nicht vollständig kompensieren. Wichtig: Auch beste Ernährungstipps ersetzen nicht die natürliche Kaufunktion.
Proteinreiche Lösungen für den Übergang
Protein ist der wichtigste Baustein für Muskeln, Immunsystem und Wundheilung. Während weiche Proteinquellen kurzfristig helfen können, bleiben strukturelle Nachteile: Die Proteinaufnahme ist schlechter, die Auswahl begrenzt, und der Aufwand erheblich größer. Diese Alternativen sind Notlösungen, bis eine funktionsfähige Kaufunktion wiederhergestellt wird.
Hervorragende Proteinquellen
- Lachs, Forelle und andere weiche Fischsorten
- Tofu, Tempeh und andere Sojaprodukte
- Weichgekochte Eier in allen Variationen
- Hüttenkäse, Quark und weiche Käsesorten
- Linsen, Kichererbsen und andere pürierte Hülsenfrüchte
- Proteinreiche Smoothies mit Proteinpulver
- Hühnchen- oder Rindfleisch fein püriert
- Avocado als pflanzliche Protein- und Fettquelle
Schonende Zubereitung:
Wie Sie bei fehlenden Zähnen mehr Nährstoffe bewahren
Auch beste Zubereitungstechniken können die natürliche Kauphysiologie nicht ersetzen. Während schonende Garmethoden helfen, Nährstoffe zu erhalten, bleibt das Grundproblem: Ohne mechanische Vorverdauung im Mund ist die Nährstoffaufnahme immer suboptimal. Diese Techniken sind wichtige Überbrückungsmaßnahmen, aber keine Dauerlösung.
- Dämpfen bewahrt wasserlösliche Vitamine
- Sous-vide-Garen für perfekte Textur bei erhaltenen Nährstoffen
- Kurzes Blanchieren für bissfestes, aber weiches Gemüse
- Schmoren bei niedriger Temperatur für zartes Fleisch
- Pürieren mit wenig Flüssigkeit für konzentrierte Nährstoffe
- Smoothie-Zubereitung für rohe Vitamine
- Fermentation für bessere Nährstoffverfügbarkeit

Mahlzeitenplanung und praktische Tipps
Eine durchdachte Mahlzeitenplanung ist bei eingeschränkter Kaukapazität besonders wichtig. Jede Mahlzeit sollte bewusst zusammengestellt werden, um die begrenzten Kalorienmengen optimal zu nutzen. Mit der richtigen Planung wird gesunde Ernährung auch ohne Zähne zum Alltag.
Nährstoffdichte Mahlzeiten zusammenstellen
Da Menschen ohne Zähne oft weniger essen, muss jede Kalorie zählen. Nährstoffdichte Lebensmittel liefern viele wichtige Substanzen bei wenig Volumen. Die Kombination verschiedener Nährstoffgruppen in einer Mahlzeit maximiert die Aufnahme und Verwertung.
Beispiele für nährstoffdichte Mahlzeiten
- Frühstück
Haferbrei mit gemahlenem Leinsamen, Beerenmus und Proteinpulver - Mittag
Linsensuppe mit püriertem Gemüse und Kokosöl - Abend
Lachs mit Süßkartoffelpüree und gedämpftem Brokkoli - Snack
Avocado-Smoothie mit Spinat und Banane - Zwischenmahlzeit
Hüttenkäse mit fein gehackten Kräutern - Getränk
Knochenbrühe mit Gemüsepüree angereichert - Dessert
Chia-Pudding mit Fruchtmus und Mandelmus
Geschmack und Genuss trotz weicher Konsistenz
Weiche Kost muss nicht langweilig sein. Mit den richtigen Gewürzen, Texturen und Temperaturen können auch pürierte Speisen ein Geschmackserlebnis werden. Verschiedene Konsistenzen in einer Mahlzeit sorgen für Abwechslung und Genuss.
Geschmacksverstärker für weiche Speisen
- Frische Kräuter für intensive Aromen
- Hochwertige Öle wie Olivenöl oder Walnussöl
- Gewürze wie Kurkuma, Zimt oder Chili für Vielfalt
- Zitronensaft oder Essig für frische Säure
- Temperaturkontraste (warm und kalt) in einer Mahlzeit
- Verschiedene Texturen (cremig, stückig, flüssig)
- Natürliche Süße aus Datteln oder reifen Früchten

Mit Nahrungsergänzung und regelmäßiger Kontrolle Mangel vermeiden
Selbst bei optimaler Ernährung können Menschen ohne Zähne bestimmte Nährstoffe nicht ausreichend aufnehmen. Gezielte Nahrungsergänzung und regelmäßige medizinische Kontrollen sind daher oft notwendig. Diese präventiven Maßnahmen können schwerwiegende Mangelerscheinungen verhindern.
Sinnvolle Nahrungsergänzungsmittel
Bestimmte Vitamine und Mineralstoffe sind bei zahnloser Ernährung besonders schwer in ausreichender Menge aufzunehmen. Hochwertige Supplemente können diese Lücken schließen und die Gesundheit stabilisieren. Die Dosierung sollte jedoch immer ärztlich überwacht werden und durch medizinisch relevante Testverfahren individuell bestimmt werden.
Häufig empfohlene Nahrungsergänzungen
- Vitamin B12 als Injektion oder hochdosierte Tabletten
- Vitamin D3 besonders in den Wintermonaten
- Eisen bei nachgewiesenem Mangel (nicht ohne Bluttest!)
- Omega-3-Fettsäuren aus Algenöl oder Fischöl
- Kalzium in Kombination mit Vitamin D und K2
- Zink für Immunsystem und Wundheilung
- Probiotika für eine gesunde Darmflora
- Proteinpulver bei unzureichender Aufnahme
Regelmäßige Gesundheitskontrollen in der Arzt- und Zahnarztpraxis
Menschen mit eingeschränkter Kaukapazität sollten ihre Blutwerte regelmäßig überprüfen lassen. Viele Nährstoffmängel entwickeln sich schleichend und werden erst erkannt, wenn bereits Schäden entstanden sind. Präventive Kontrollen ermöglichen rechtzeitige Korrekturen.
Wichtige Laborwerte bei eingeschränkter Ernährung
- Großes Blutbild mit Vitamin B12 und Folsäure
- Eisenparameter (Ferritin, Transferrin)
- Vitamin D-Spiegel (25-OH-Vitamin D)
- Gesamteiweiß und Albumin als Proteinmarker
- Zink-, Magnesium- und Kalziumspiegel
- HbA1c bei Diabetikern
- Entzündungsmarker (CRP) bei chronischen Problemen
- Körpergewicht und BMI als Verlaufsparameter
FAQ - Häufige Fragen zur Ernährung ohne Zähne
Was kann ich essen, wenn ich gar keine Zähne habe?
Weiche, eiweiß- und vitaminreiche Lebensmittel wie Lachs, Tofu, Avocado, pürierte Hülsenfrüchte und gedämpftes Gemüse.
Wie vermeide ich Mangelernährung bei Zahnlosigkeit?
Durch bewusste Proteinzufuhr, nährstoffdichte Lebensmittel, gezielte Supplemente und regelmäßige Blutkontrolle.
Welche Lebensmittel verträgt meine Prothese gut?
Alles, was sich mit der Gabel zerdrücken lässt: gekochte Kartoffeln, weicher Fisch, gedämpftes Gemüse und Fruchtmus.
Warum sind Pudding und Toast problematisch?
Sie liefern viel Zucker und leere Kalorien, aber kaum Proteine, Vitamine oder Ballaststoffe für die Gesundheit.
Wie erkenne ich Proteinmangel?
Typische Anzeichen sind Muskelschwäche, schlecht heilende Wunden, ständige Müdigkeit und häufige Infekte.
Warum steigt mein Blutzucker ohne Zähne?
Weiche Ersatzkost enthält oft mehr einfache Kohlenhydrate und weniger stabilisierende Ballaststoffe.
Sind Smoothies eine gute Lösung?
Ja, wenn sie Proteinquellen, Gemüse und gesunde Fette enthalten – nicht nur süßes Obst.
Reicht pürierte Kost für Senioren?
Nur wenn sie gezielt mit Proteinpulver, hochwertigen Ölen und Mikronährstoffen angereichert wird.
Welche Vitamine fehlen besonders oft?
Vor allem Vitamin B12, Vitamin D, Eisen und bei veganer Ernährung auch Zink und Omega-3-Fettsäuren.
Kann zu wenig Ballaststoff Darmprobleme verursachen?
Ja, ein träger Darm braucht Vollkorn, Hülsenfrüchte und Gemüse als natürliche Verdauungshilfe.
Ist Fertigkost bei Kauproblemen gefährlich?
Oft ja, da sie versteckten Zucker, zu viel Salz und minderwertige Fette bei wenig Nährstoffen enthält.
Wie steigere ich den Geschmack weicher Speisen?
Mit Temperaturkontrasten, hochwertigen Kräuterölen, frischen Gewürzen und verschiedenen Texturen.
Brauche ich Nahrungsergänzungsmittel?
Häufig ja – besonders Vitamin B12, Vitamin D und Eisen sollten ärztlich kontrolliert und ergänzt werden.
Können weiche Lebensmittel alle Nährstoffe liefern?
Ja, mit der richtigen Auswahl und Zubereitung sind auch weiche Speisen vollwertig und nährstoffreich.
Wie kann ich mein Gewicht bei Zahnproblemen halten?
Durch nährstoffdichte, kalorienreiche Lebensmittel wie Avocado, Nüsse, Öle und proteinreiche Smoothies.

Ernährungstipps sind wichtig – aber feste Zähne sind die Basis
Zahnlosigkeit bedeutet immer Nachteile bei der Ernährung, die durch noch so clevere Tipps nicht vollständig ausgeglichen werden können. Die mechanische Vorverdauung durch Kauen ist evolutionär unverzichtbar und durch keine Zubereitungstechnik ersetzbar. Während optimierte Ernährung die Auswirkungen kurzfristig mildern kann, entstehen langfristig immer Defizite.
Ernährungsstrategien bei Zahnlosigkeit sind wichtige Überbrückungsmaßnahmen, aber keine dauerhafte Lösung. Sie können helfen, bis eine angemessene zahnmedizinische Versorgung erfolgt, ersetzen aber nicht die natürliche Kaufunktion für eine wirklich gesunde Ernährung.
Wir erklären Ihnen umfassend, wie feste Zähne und eine optimale Ernährung zusammenhängen:
PODBI344, Podbielskistraße 344, 30659 Hannover
Zusätzliche Quellen und Links
- AWMF-Leitlinie „Klinische Ernährung und Hydrierung im Alter“ (S3, 073-019): AWMFThieme
- Bundeszahnärztekammer (BZÄK) – Stellungnahme zur Ernährung: Bedeutung der Ernährung im Rahmen zahnmedizinischer Erkrankungen: Bundeszahnärztekammer
- gesund.bund.de – Zahnvorsorge und Ernährung: Zahnvorsorge und Mundhygiene für gesunde Zähne | gesund.bund.de
- PubMed: Meta-Analyse „Tooth Loss and Nutritional Status in Older Adults“: Tooth Loss and Nutritional Status in Older Adults: A Systematic Review and Meta-analysis – PubMed
- The Lancet Healthy Longevity: „Oral health for healthy ageing“: https://www.thelancet.com/journals/lanhl/article/PIIS2666-7568(21)00142-2/fulltext
- Nature/PMC: „Association of Oral Health and Mini Nutritional Assessment“: Association of Oral Health and Mini Nutritional Assessment in Older Adults: A Systematic Review with Meta-analyses – PubMed
- Omega-3 Meta-Analyse von 13 RCTs: Omega-3 reduzier(t)en signifikant die Zahnfleischtaschen https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35141945