Die Craniomandibuläre Dysfunktion ist eine Fehlfunktion im Kiefergelenk mit schmerzhaften Folgen für den gesamten Körper. Doch diese Fehlerkette funktioniert auch in die andere Richtung. Bei der aufsteigenden Dysfunktion bringen Fehlhaltungen im Rücken Zähne und Kiefern aus dem Takt. Wir klären die wichtigsten Fragen zu der schmerzhaften Erkrankung im Blog!

Was ist eine aufsteigende Dysfunktion?

Bei der sogenannten aufsteigenden Dysfunktion beeinflussen Störungen im Bewegungsapparat das Kiefergelenk. Das eigentliche Problem liegt also gar nicht im Mund – sondern im Rücken, Nacken und überall dort, wo viele Muskeln im Einsatz sind.

Denn der Körper ist darauf trainiert, immer im Lot zu bleiben. Eine Fehlhaltung wie das Hohlkreuz oder ein Beckenschiefstand bringt die Statik des Körpers durcheinander. Daher gleicht der Körper diese Dysbalance mit einer muskulären Reaktion aus. Es kommt zu Verspannungen. Die Muskeln kennen keine Pause mehr – und das spürt der Betroffene in der Regel in Form von Schmerzen.

Wenn sich muskuläre Verspannungen im Rücken und Nacken bis zum Kiefergelenk ausdehnen und es dort zu einer Fehlfunktion kommt, sprechen wir von der aufsteigenden Dysfunktion!

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) als Überbegriff für die Fehlfunktion zwischen Kiefern und Zähnen

Diese Fehlerkette funktioniert sowohl von unten nach oben als auch andersherum! Sowohl die aufsteigende als auch die absteigende Dysfunktion wird unter dem Allgemeinbegriff Craniomandibuläre Dysfunktion zusammengefasst.

Cranium ist lateinisch und bedeutet “Schädel”, Mandibula steht für “Kiefergelenk”. Bei der CMD passen die Zahnreihen in der Regel nicht mehr richtig aufeinander – es kommt zu einem “Fehlbiss”.

Das führt dazu, dass der Unterkiefer beim Schlucken und Zubeißen in eine unnatürliche Position gezwungen wird. Das sensible System aus Muskeln und Bändern reagiert auf die Fehlbelastung. Es entstehen teils extreme Verspannungen.

Wie wirkt sich eine CMD auf meine Gesundheit aus?

Betroffene können häufig den Mund nicht mehr richtig öffnen, hören Knackgeräusche beim Kauen und klagen über extreme Verspannungen im Bereich der Kiefermuskulatur. Das sind eindeutige Hinweise auf die Craniomandibuläre Dysfunktion. Doch bei einem Tinnitus und Gleichgewichtsstörungen denkt wohl kaum jemand daran, dass der Grund dafür zwischen den Zähnen liegt.

Die Vielfalt der Symptome macht die CMD so tückisch. Die Betroffenen haben meistens vergeblich bei vielen Ärzten aus verschiedenen Fachrichtungen um Hilfe gesucht. Vielleicht konnten kurzfristig die Schmerzen gelindert werden – die Ursache aber blieb bestehen. Mit Folgen für die Gesundheit.

Eine CMD kann sich zeigen in Form von…

  • …Schmerzen beim Kauen
  • …Schlafstörungen
  • …Verspannungen im Nacken und Rücken
  • …Kiefersperre
  • …Bandscheibenproblemen

Der CMD-Selbsttest

Bevor Sie zu uns in die Praxis kommen, können Sie mit Hilfe einiger einfachen Fragen die Wahrscheinlichkeit einer CMD etwas besser abschätzen.

Wenn Sie die Mehrzahl der folgenden Fragen mit “Ja” beantworten, leiden Sie unter Umständen an einer Craniomandibulären Dysfunktion.

  • Hören Sie Knackgeräusche beim Öffnen des Mundes?
  • Treffen Ihre oberen und unteren Zähne gleichzeitig aufeinander?
  • Spüren Sie eine Muskelverhärtung im Bereich des Kiefergelenks?
  • Knirschen Sie nachts häufiger mit den Zähnen?
  • Öffnet sich Ihr Mund symmetrisch oder asymmetrisch?

Diagnose CMD: Wie hilft mir der Zahnarzt?

Damit wir die CMD trotz ihrer vielen Gesichter eindeutig als Verursacher der Schmerzen erkennen können, gehen wir bei der Diagnose geradezu detektivisch vor.

In der Regel lassen sich mit Hilfe von Aufbiss-Schienen und zusätzlichen Übungen zur Muskellockerung die Beschwerden relativ schnell lindern. Wichtig ist jedoch, dass Sie rechtzeitig aktiv werden und mögliche Schmerzen abklären lassen.

Sie müssen nicht bei jeder Verspannung gleich an eine CMD denken. Es genügt, wenn Sie regelmäßig zur Vorsorge in unsere Praxis kommen. Berichten Sie uns von Ihren Schmerzen. Gemeinsam mit unseren Zahnärzten Dr. Gerald Schillig und Sven Schwenke de Wall klären wir das ab!

Dr. Gerald Schillig, Zahnarzt Hannover

Dr. Gerald Schillig:
“Um eine möglichst klare Abgrenzung zu erhalten, schauen wir uns die Statik und Funktion der gesamten Wirbelsäule an. Sofern wir hier noch keine genaue Ursache für die Schmerzen finden, ziehen wir einen spezialisierten Physiotherapeuten oder Osteopathen hinzu. Die Befunde aus dem Kiefer- und Gesichtsbereich ergeben zusammen mit den Informationen des Halte- und Stützapparats anschließend ein klares Bild der CMD. Jetzt kennen wir die Ursache – und beginnen mit der CMD-Therapie.”