Immer wieder werden wir in unserer Zahnarztpraxis in Hannover gefragt, ob die PZR – die „professionelle Zahnreinigung“ – wirklich sinnvoll und notwendig ist. Diese Frage können wir ganz klar und mit fachlicher Kompetenz beantworten: Ja

Die PZR ist ein wesentlicher Baustein für ein gesundes Leben – und das gilt nicht nur für die Zähne und das Zahnfleisch! Wir haben die professionelle Zahnreinigung fest in unser bewährtes Prophylaxe-System integriert. Bei jeder Prophylaxesitzung erhalten unsere Patienten eine professionelle Zahnreinigung durch unser speziell geschultes Team. Hier werden bakterielle Beläge überall dort gründlich entfernt, wo die Mittel der Mundhygiene zuhause in der Regel nicht mehr ausreichen.

Zähne putzen heißt Bakterien entfernen

Und genau darum geht es ja, wenn wir unsere Zähne putzen und die Zahnzwischenräume reinigen: Der bakterielle Film, der sich innerhalb weniger Stunden bildet, muss regelmäßig entfernt werden! Geschieht dies nicht, dann wird der Belag immer härter und es bildet sich Zahnstein, der bis an die Zahnwurzeln reichen kann. Die Folgen sind Entzündungen, Knochenabbau und Zahnverlust. Aber damit nicht genug! Bakterien, die über die Blutbahn den Weg in andere Regionen unseres Körpers finden, können weiteren Schaden anrichten. Ob Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes oder Rheuma – es gibt viele Zusammenhänge zwischen der Mundgesundheit und der allgemeinen Gesundheit.

Profis putzen gründlich und professionell

Unser Prophylaxeteam kümmert sich somit auch um die allgemeine Gesundheit unserer Patientinnen und Patienten. Denn anders als bei der Zahnpflege zuhause, erreichen unsere Putzprofis auch Stellen im Mund, die mit Zahnbürste oder Zahnseide alleine nicht gründlich gereinigt werden können. Und Prophylaxe heißt schließlich „vorbeugen“. Deshalb ermitteln wir die Risiken für Krankheiten wie Karies oder Parodontitis individuell und in der Regel alle sechs Monate. Liegt ein hohes Risiko für den Patienten vor, dann kann eine professionelle Zahnreinigung auch bis zu vier mal jährlich sinnvoll sein, um die Behandlung einer Parodontitis optimal zu unterstützen. Diese chronische bakterielle Entzündung des Zahnbettes kann nur eingedämmt werden, wenn bakterielle Beläge – Plaque oder auch Biofilm genannt – so häufig wie möglich entfernt werden. Demnach ist die PZR ein zentrales Element der UPT, der „unterstützenden Parodontitistherapie“.

Patienten sind verunsichert

Bei all den positiven Aspekten einer professionellen Zahnreinigung stellt sich die Frage, warum viele Patienten immer noch verunsichert sind, wenn es um die Notwendigkeit der PZR geht. Möglicherweise liegt es ja an der seit Jahren unveränderten Einschätzung der PZR mit „unklarem Nutzen“ durch den „IGeL-Monitor“, der durch den Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen initiiert und finanziert wird. Nicht nur aus meiner Sicht geht diese Einschätzung deutlich an der Realität vorbei.

Die Einordnung im „IGel-Monitor“ bezieht sich auf junge Erwachsene ohne parodontale Erkrankungen. Hierzu erklärt der Präsident der DG PARO, der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, Prof. Dr. Peter Eickholz“Da in Deutschland die Mehrheit der Erwachsenen nicht mehr parodontal gesund ist, hat diese Bewertung für die meisten Bürger keine Bedeutung. Etwa 10 Millionen Bundesbürger leiden an fortgeschrittenen behandlungsbedürftigen parodontalen Erkrankungen. Deshalb kann die medizinische Notwendigkeit der UPT, die ja untrennbar eine PZR umfasst, kaum bezweifelt werden!”

Mehr zu Prophylaxe und PZR in der PODBI344 lesen Sie HIER!

Krankenkassen mit Zuschüssen zur PZR

Die PZR ist als wichtiger Teil der Parodontitis-Therapie unbestritten. Somit hilft sie, die Volkskrankheit Parodontitis zu behandeln und Zähne zu erhalten. Für die gesetzlichen Krankenkassen muss die PZR letztlich auch positive Aspekte beinhalten, schließlich sparen präventive Maßnahmen langfristig bares Geld. Immer mehr gesetzliche Krankenkassen bieten Zuschüsse zur professionellen Zahnreinigung mit sehr unterschiedlichen Konditionen an. Einen aktuellen Überblick dazu bietet die KZBV – die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung auf ihrer Internetseite!

Sollten Sie Fragen haben, sprechen Sie uns bitte an!

Herzlichst, Ihr Dr. Gerald Schillig