Warum Sie in Coronazeiten zum Zahnarzt gehen sollten
Über jedem von uns schweben aktuell viele Fragezeichen. Wenn wir sie sehen könnten, würden sich wohl viele denken “Mir geht es genauso”. Eine der häufigsten Fragen ist wohl: Bin ich erkältet oder habe ich mich mit Corona infiziert?
Gegen die Unsicherheit hilft jetzt nur eines: Aktiv werden und die Abwehrkräfte stärken. Dabei spielt die Parodontitistherapie eine wichtige Rolle. Die chronische Entzündung des Zahnbetts belastet das Immunsystem, das wir gerade jetzt dringend brauchen! Wie die Körperabwehr und die Entzündung zusammenhängen, erfahren Sie hier.
Wie wirkt sich eine Parodontitis auf das Immunsystem aus?
Sie kennen bestimmt den Begriff Parodontitis. Viele sagen Parodontose, obwohl das nicht ganz richtig ist. Wenn wir von Parodontitis sprechen, meinen wir Folgendes:
Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparats mit Knochenverlust.
Der Zahnhalteapparat ist der Bereich in Ihrem Kiefer, der Ihre Zähne festhält. Bei der Parodontose verliert der Zahnhalteapparat ebenfalls an Substanz – daran ist jedoch keine Entzündung schuld.
Was hat das alles mit dem Immunsystem zu tun? Das erklären wir Ihnen jetzt.
Grundsätzlich: So funktioniert das Immunsystem
Das Immunsystem ist ein stiller Arbeiter. Meistens merken wir nicht, dass es da ist. Während wir vor dem PC sitzen, joggen oder schlafen, schützt es uns vor Bakterien und Viren. Die befinden sich überall, zum Beispiel in der Luft.
Sind wir erkältet, läuft das Immunsystem auf Hochtouren. Jetzt spüren wir ausnahmsweise deutlich, dass es arbeitet. Die typischen Symptome kennen Sie: Schnupfen, Husten und Fieber.
Grundsätzlich reagiert das Immunsystem auf zwei Arten:
- Unspezifische Immunabwehr
Das angeborene Immunsystem ist die schnellste Form der Abwehr. Es besitzt kein Gedächtnis – erkennt bestimmte Erreger nicht. Es ist die Standardausführung der körpereigenen Abwehr. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, aktiviert das Immunsystem die Spezialisten. - Spezifische Immunabwehr
Die Spezialisten, das sind zum Beispiel Immunglobuline – Antikörper genannt. Sie reagieren gezielt auf bestimmte Krankheitserreger, die sie aufgrund von Merkmalen wiedererkennen. Die spezifische Immunabwehr wird als “erworbene Abwehr” bezeichnet, da sie aus vergangenen Infektionen lernt.
Warum Parodontitisbakterien das Immunsystem schwächen
Wenn Parodontitisbakterien in das Zahnfleisch eindringen, herrscht Alarmstufe Rot im Immunsystem.
Die Immunreaktion auf Parodontitis läuft folgendermaßen ab:
- Weiße Blutkörperchen, T-Lymphozyten, Granulozyten und Makrophagen (Fresszellen) stellen die Parodontitisbakterien und zerstören sie.
- Toxine (Giftstoffe) werden freigesetzt. Es entsteht eine Entzündung, bei der sich Knochen und Bindegewebe abbaut.
- Das Immunsystem treibt die Entzündung voran, um die Bakterien loszuwerden. Leider ohne Erfolg.
Und was bedeutet das jetzt für Ihren Schutz vor der Grippe und Covid-19? Solange das Immunsystem alle Hände voll mit der Parodontitis zu tun hat, schützt es Sie nicht ausreichend vor anderen Erregern und Viren. Das Risiko einer Infektion steigt.
Wie hilft die Parodontitistherapie dem Immunsystem?
Sie sehen: Es ist gerade jetzt wichtig, zum Zahnarzt zu gehen. Eine geplante Parodontitisbehandlung sollten Sie auf keinen Fall aufschieben.
Mit der Parodontitistherapie stoppen wir die Entzündung und entlasten Ihr Immunsystem. Es hat genügend Reserven zur Verfügung, um Sie vor Viren und Bakterien zu schützen.
Bei der Parodontitistherapie verfolgen wir 3 Ziele:
- Schädliche Beläge und Bakterien entfernen
- Entzündung stoppen
- Zähne und Gewebe erhalten
In der Regel wirkt die Parodontitistherapie schnell. Typische Symptome wie Zahnfleischbluten gehen nach wenigen Behandlungen zurück. Ihr Immunsystem erholt sich und schöpft neue Kraft.
Da die Entzündung chronisch ist, wiederholen wir die Parodontitistherapie regelmäßig. Für Sie als Patient ändert sich darüber hinaus nichts. Sie müssen nur häufiger zur Zahnvorsorge kommen.
Wie lässt sich Parodontitis vorbeugen?
Eine ausgewogene Ernährung und die richtige Zahnpflege tragen zu einem gesunden Mund bei. Das können Sie selbst gegen ein geringes Parodontitisrisiko tun:
- 2x täglich Zähneputzen
- Mit Zahnseide und Interdentalbürstchen Zahnbelag aus den Zwischenräumen entfernen
- Regelmäßig die Zähne professionell reinigen lassen
- Nicht rauchen (Raucher haben ein 15-mal höheres Risiko für Parodontitis)
- Halbjährliche Kontrolluntersuchungen wahrnehmen
- Zuckerarm ernähren
- Symptome wie Zahnfleischbluten frühzeitig abklären lassen
- Den Zahnarzt über Allgemeinerkrankungen wie Diabetes informieren, denn hier bestehen Zusammenhänge mit Parodontitis
Nehmen Sie unsere Prophylaxeangebote wahr und schützen Sie Ihren Körper in Coronazeiten vor unnötigen Belastungen wie Parodontitis.
Vereinbaren Sie jetzt einen Vorsorgetermin.